Im Pferdesport käme glaub ich niemand auf die Idee, sich mal einfach so irgendein Pferd von der Weide zu holen und mit ihm dann sofort in einen Springparcours zu gehen, oder eine Dressurprüfung zu reiten. Im Hundesport scheint das aber irgendwie gar kein großes Thema zu sein.
In der Theorie ist es zwar inzwischen zumindest schon ein wenig bekannter geworden, dass man einen Hund vor dem Agiparcours aufwärmen sollte. Wie viele es dann auch tun, und vor allem sinnvoll tun - nun ja... Aber das Aufwärmen direkt vor dem Training ist ja im Grunde nur der letzte Punkt. Schon im Vorfeld wundere ich mich sehr oft, wie wenig viele Menschen daran denken, einen Hund auf spezifische Leistungen vorzubereiten. Da wird im Agi einfach drauflos trainiert, ohne an vorbereitende Übungen wie ein gezieltes Sprungtraining zu denken. Und ich muss gestehen, im Obediencebereich sieht es oft nicht viel besser aus. Wirkliche Leistungssportler sind dort tatsächlich oft als einzige vorbildlich und bereiten ihre Hunde schon von Anfang an mit vielen sogenannten "Body-Awareness-Übungen" auf ihre spätere Aufgabe vor, auch gymnastizieren sie ihre Hunde regelmäßig, machen Übungen für die Koordination und den Kraftaufbau. Aber was man da im "Dorftraining" oft sieht finde ich nicht besonders schön. Da wird am Hund herumerzogen, weil er manche Positionen vielleicht nicht so sauber ausführt oder hält; fasst man den Hund aber gezielt an wird sehr schnell klar, dass er schlicht die nötige Muskulatur dafür gar nicht hat!
Was sind denn eure Erfahrungen damit? Kennt ihr mehr Leute, die bewusst auf so etwas achten, oder solche, die einfach mal drauflos trainieren? Und auch mit den nicht im Hundesport aktiven Hunden: Macht ihr auch gezielte "Gymnastik", oder findet ihr so etwas überflüssig?