Andererseits ist es mal wieder echt traurig, dass da jemand einen Hund hält, ohne "Sicherheiten" Man muss immer rechnen, dass was passiert und dafür muss ich einfach eine finanzielle Sicherheit bereit haben.
Das sehe ich ähnlich, hier denken viel zu viele Leute einfach nicht mit. Und man muss halt IMMER damit rechnen, dass was kommt! Und wenn es kommt, dann kann es sehr schnell sehr teuer werden. Klar hat das seine Grenzen, wie viel man leisten kann - aber völlig ohne Reserven sollte man einfach nicht planen. Das habe ich selbst zu meinen Studienzeiten immer bedacht und entsprechend vorgesorgt.
Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Unding, bei einem Notfall auf Vorkasse zu bestehen. Eben deshalb sind es ja Notfälle, weil es eben vorher nicht so berechenbar war, und was helfen auch die besten Reserven, wenn man gerade in diesem Moment nicht schnell genug herankommt? Bei einem Notfall hat man halt nicht immer die Zeit, noch mal eben bei der Bank vorbeizufahren, oder ist einfach so in Panik, dass man gar nicht daran denkt...
Aber mit tierärztlichen Notdiensten hab ich auch schon so meine Erfahrungen durch. Das krasseste Erlebnis dazu war mit Glenny, als er damals mit seinem Herzen im Wald bewusstlos zusammengebrochen ist. Er war erst richtig bewusstlos, kam dann auch einfach nicht mehr richtig hoch, und somit war natürlich die Fahrt in die nächstgelegene Tierklinik angesagt. Das war damals die in Obertshausen, und ich muss sagen, da bekommen mich keine zehn Pferde mehr rein. Die diensthabende Tierärztin war gerade mit der Behandlung einer Katze fertig, als wir ankamen. Als erstes wollte sie dann, dass ich den Patientenbogen ausfülle. Zum Glück war eine Freundin dabei, die sagte, sie übernimmt das jetzt, und die Tierärztin solle sich doch bitte erst mal meinen Hund anschauen! (Der übrigens immer noch halb bewusstlos auf meinem Arm hing...) Nun gut, sie schaute mal drüber, machte dann mit viel Hin und Her ein Röntgenbild - während sie sich die ganze Zeit darüber beschwerte, dass Glenny überall Blätter verlor. Sorry, nächstes mal bürste ich ihn erst, wenn er mitten in den Blättern bewusstlos liegt... Dann gab sie ihm eine Spritze zum Entwässern und meinte, wenn es wieder schlimmer würde, solle ich wiederkommen, dann würden sie ihn stationär aufnehmen. Zu diesem Zeitpunkt kam dann eine Helferin zu ihrem Dienstbeginn und wurde von der Ärztin empfangen mit "gut, dass du da bist, es müsste mal wieder jemand nach den Intensivpatienten schauen". HIER sollte ich meinen Hund lassen?!?
Ich hab mich dann kurz mit meiner Freundin beraten, mit dem schnellen Ergebnis, wir fahren nach Gießen. Also die Tierärztin noch mal gefragt, ob wir die Röntgenaufnahmen haben könnten? "Nein, das geht jetzt nicht!" Na wunderbar. Das ganze hat, wenn ich mich richtig erinnere, irgendwas zwischen 200 und 300 Euro gekostet. Zu zahlen natürlich sofort.
Wie es richtiger geht, das habe ich dann in Gießen gesehen. Bis wir dort waren war Glenny wenigstens wieder richtig bei sich. Trotzdem hat die dortige Nottierärztin ihn als erstes schon im Eingangsbereich durchgecheckt, bevor sie auch nur meinen Namen erfragt hat. Dann hat sie ihn total gründlich untersucht, neues Röntgenbild, erstes EKG - und der Beschluss, er muss dort bleiben. O-Ton: "In diesem Zustand könnte ich ihn Ihnen nicht mal in einer normalen Sprechstunde guten Gewissens wieder mit nach Hause geben." So unterschiedlich können Notdienste sein!